Freitag, 31. August 2007

Cowboys und Indianer

In den Weiten der Great Plains leben noch heute zwei Sorten von Menschen, die jedermann aus Büchern und Filmen nur zu gut kennt: Cowboys und Indianer. Wenn man beim Anblick der heutigen Indianer auch völlig überrascht sein mag – zumindest die Cowboys leben ihr Klischeebild voll und ganz aus. In jedem kleinen Kaff in- und außerhalb des Reservates trifft man auf solche Rinderhirten mit Cowboyhut, Karohemd, Jeans und Cowboystiefeln. Besonders bei den sommerlichen Rodeo-Veranstaltungen putzt sich jedermann (und Frau) zum John Wayne heraus und tanzt zu Country-Musik, die vom kulturellen Leben der Plains-Bewohner nicht mehr wegzudenken ist. Im Fernsehen existiert sogar die Country-Version von MTV: Auf CMT (Country Music Television) läuft non-stop Country-Mucke vom Feinsten.

[Kleines Anekdötchen zwischendurch: Auf einem Rodeo wurde ich mehrmals von einem kleinen, schmächtigen Cowboypimpf mit Zahnlücke zum Tanz aufgefordert. Erst am folgenden Tag erfuhr ich durch eine Zeitschrift für Cowboys, dass dieser kleine Milchbubi der Cowboy-Champion des Jahres ist!]

Aber nun zum Wesentlichen, nämlich den „Indianern“. Ihr brennt sicherlich alle darauf, zu erfahren, wie es im Reservat aussieht und zugeht und wie die Leute hier aussehen und abgehen. Viel kann ich Euch noch nicht erzählen, da ich noch nicht lange genug hier bin, um behaupten zu können, bereits einen richtigen Einblick zu haben. Aber für einen kleinen Anfang reicht es allemal. Die Frage ist nur: Wo soll ich anfangen? Okay, beginnen wir mit dem Reservat.
Stellt Euch die Prärie vor: Ein Nichts im Nirgendwo. Ihr fahrt mit dem Auto über den Highway und seht nichts als gelbes Gras und hier und da ein paar Rinder oder Schafe. Dann passiert Ihr vier rote Häuser, neben denen große, silberne Heucontainer stehen, die mich anfangs an Mini-Atomkraftwerke erinnert haben. Vor jedem Haus stehen mindestens zwei Picks Ups. (Diese großen Geländewagen mit Ladefläche fährt hier fast jeder. Selbst in Denver, Colorado, dominierten diese riesigen Alleskönner die Straßen.)

So geht es immerzu weiter. Gras und Häuser, Gras, Rinder, Schafe und Häuser, Gras, Hügel, ein Baum, ein Haus und wieder Rinder. Und immerzu Gras, Gras, Gras. Ein Schild kündigt Eagle Butte an (sprich: Igl Bjut). In der Ferne sieht man auch schon die ersten Wassertürme. Straßenlaternen wachsen links und rechts am Wegesrand und Ihr passiert zwei Schilder:

Willkommen in Eagle Butte, dem Zentrum des Reservates! Hier gibt es drei Tankstellen, zwei Supermärkte (mein Favorit: LTM = Lakota Thrifty Mart), ein Restaurant (das Diamond A), zwei Fast Food-Restaurants, ein Cafe (The Outsider, da gibt’s lecker Pfannkuchen mit Zuckersirup), ein Krankenhaus (in welchem aber nur Indianer behandelt werden), diverse Ärzte, eine Bank, ein paar Krimskrams-Läden, der Post Office, die Feuerwehr, ein Spirituosenladen, das Kulturzentrum, das Verwaltungsgebäude mit dem BIA (Burreau of Indian Affairs), Schulen, ein Fußballplatz, ein Sportplatz mit großer Laufbahn, mehrere Halfpipes, lauter kleine Einrichtungen, deren Sinn und Zweck ich noch nicht erfasst habe und zudem zig kleine Kirchen (chapels). Die meisten dieser Einrichtungen befinden sich an den Hauptstraßen des Ortes. Im Großen und Ganzen erinnert das Zentrum von Eagle Butte an einen kleinen deutschen Ort (Brachbach! *hehe*), in dem es das Nötigste gibt, um dort leben zu können. Es gibt überwiegend Einzelhäuser, und fast alle sind aus Holz. Sieht sehr schön aus und erinnert teilweise an die Ortschaften aus Westernfilmen.
Aber verlassen wir nun die Hauptstraße und biegen wahllos ab in eine Nebenstraße. Hier gibt es drei Möglichkeiten: Entweder man erwischt ein Straße mit schicken, bunten Holzhäusern, oder man findet äußerst baufällige bunte Holzhäuser vor, oder aber so genannte
Trailer (Wohncontainer) pflastern den Wegesrand. Bisher hatte ich die Straßen immer nur aus dem Autofenster heraus gesehen und war verblüfft, wie schön hier doch alles aussieht. Der naive Gedanke, dass es hier gar nicht so schlimm sein kann, wie ich immer dachte, löste sich jedoch gestern in Luft auf, als Kristina (die andere deutsche Volontärin) und ich ein kleines Mädchen zu Fuß nach Hause brachten. Die Gegend, in der sie lebt, kannte ich nur aus dem Auto. Doch aus der Nähe sieht das alles ganz anders aus: Die Häuser hatten teilweise noch nicht einmal eine Tür! (Manch einer ist hier im Winter schon an Erfrierungen gestorben…) Es war das pure Slum! Und wir standen mitten drin. Es dauerte nicht lange, bis wir von etwa zehn Kids umringt waren, die wir aus dem Main kannten. Und auf einmal sah ich die Kinder in einem anderen Licht: Diesmal standen sie nicht verdreckt und arm bekleidet im Main, sondern verdreckt und arm bekleidet in ihrer Wohngegend! Das Gefühl, das ich hatte und immer noch habe, kann ich nicht beschreiben. Man muss es erleben. Jedenfalls beschlossen die Kinder, uns zum LTM zu begleiten, sodass Kristina und ich von einer lauten Kinderschar umgarnt unsere Milch gekauft haben. Einige hatten wir zwischen den Regalen verloren und erst beim Verlassen des Supermarktes wieder gefunden: Sie saßen in elektrischen Rollstühlen, die am Eingang für gehbehinderte Menschen bereit stehen, und spielten damit Auto. ;-)
Es ist nicht schwer zu begreifen, dass die Kinder des Reservates keine große Chance haben auf ein besseres Leben. Die Ärzte, Feuerwehrleute und Polizisten hier sind zum größten Teil weiß, und sonst gibt es hier nicht viele Jobangebote. Die Prärie lebt von der Landwirtschaft, die ebenfalls hauptsächlich in den Händen der Weißen liegt. Die Arbeitslosenquote im Reservat liegt bei geschätzten 65 bis 85 %! Wie sollen die Kinder hier noch optimistisch sein, wenn sie in eine solche Armut hinein geboren werden?? Dabei gibt es unter den Main-Kindern einige sehr intelligente Köpfe. Doch gibt es leider kaum jemanden, der sie fördert… Den Eltern fehlt entweder das Geld, um ihren Nachwuchs ins College zu schicken, oder es ist ihnen egal, weil sie betrunken sind.

[“A smart Indian is a dangerous person, widely feared and ridiculed by Indians and non-Indians alike. […] We were Indian children who were expected to be stupid. […] As Indian children, we were expected to fail in the non-Indian world.” SHERMAN ALEXIE]

Ich muss offen gestehen, dass ich mir das Rez anders vorgestellt habe. Irgendwie staubiger, mit braunen Schotterwegen und braunen Holzhäusern, hinter denen sich eine Koppel mit ein, zwei Pferden befindet. Die Pferde sind Pick Ups, die Straßen geteert und die Gebäude bunt. Mir gefällt es hier, keine Frage. Es ist eine „saubere Armut“, wenn man das so ausdrücken darf. Nur selten sieht man hinter den Häusern die berühmten „Indianer-Müllhalden“: alte Autokarosserien, ausgediente Kühlschränke, etc.
Doch die Menschen sehen so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe: braune Haut, indianertypisches Gesicht und schwarzes Haar. Aber nur wenige Jungen und Männer tragen ihr Haar lang (außer die Älteren). Klamottenmäßig ist bei der jüngeren Generation der Hip Hop-Look angesagt: weite Baggy-Jeans, Baseball-Kappe und XXL-T-Shirt. Unter den Jugendlichen gibt es zwei Gangs: die
Crips (blau) und die Bloods (rot), die man jeweils an ihrer Farbe erkennt. Inwiefern das eher ein Produkt jugendlicher Langeweile ist oder tragischer Ernst, kann ich noch nicht sagen.

Ich muss es zugeben: Ich verhalte mich auch nach fast drei Wochen noch immer äußerst romantisch und denke jedes Mal, wenn ich einen Indianer sehe (was ja hier nicht selten ist…): „Ooooh, wow, ein richtiger Indianer….!“

[“White people, no matter how smart, were too romantic about Indians. White people looked at the Grand Canyon, Niagara Falls, the full moon, newborn babies, and Indians with the same goofy sentimentalism.” SHERMAN ALEXIE]

Eins steht jedenfalls fest: Die Menschen hier sind überaus freundlich. Zur Begrüßung gibt’s nicht nur ein „Hi!“, sondern stets auch ein „How are you?“, und nicht selten wird man in ein Gespräch verwickelt. Ob im Supermarkt, auf der Straße oder beim Spendensammeln: Die Leute erzählen Geschichten, stellen Fragen und erzählen noch mehr Geschichten. Besonders hellhörig werden sie, wenn sie erfahren, dass man Deutsche ist. Denn entweder waren sie früher dort mit der Armee stationiert, oder aber sie haben deutsche Freunde oder Verwandte.
Natürlich gibt es auch unfreundliche oder gar rassistisch eingestellte Menschen hier. Nicht selten erleben wir es, dass die Eltern uns Volontäre keines Blickes würdigen, wenn sie ihre Kinder vom Main abholen. Beim Spendensammeln hat uns ein Indianer aus dem Auto heraus auf Lakota zugetextet, und ich glaube kaum, dass das freundliche Worte waren…
Womit wir beim nächsten Thema wären, der Sprache: Erst seit etwa drei, vier Jahren wird im Cheyenne River Sioux Reservat wieder Lakota (die Stammessprache der Sioux-Indianer) an den Schulen unterrichtet. Die Menschen hier fragen mich oft, ob ich ein wenig Lakota kann, was ich leider bisher verneinen muss. Aber so nach und nach bringt mir hier jeder etwas bei, und ich hoffe, dass ich am Ende meines Aufenthaltes wenigstens ein bisschen Lakota sprechen kann. Die Sprache ist meines Erachtens äußerst komplex und schwierig, da männliche und weibliche Sprecher jeweils eigene Formen verwenden. (In den Schulen wird eine gemischte Form für beide Geschlechter verwendet. Nicht, weil es einfacher zu lernen ist, sondern weil die Lehrer die Sprache selbst nicht mehr wirklich beherrschen…) Zudem hat ein Wort oft mehrere Bedeutungen und unterscheidet sich lediglich durch die Betonung.
Neben der Sprache gibt es weitere Bemühungen, alte Traditionen wiederzubeleben, bzw. aufrecht zu erhalten. Bestes Beispiel sind wohl die indianischen Tanzwettbewerbe, so genannte
Powwows, die den ganzen Sommer hindurch im ganzen Land stattfinden. Aber auch sonst zeigen die Cheyenne River Sioux, dass sie stolz auf ihr Volk sind: Ob in den Verwaltungsgebäuden, an manchen Häuser-wänden, auf Straßen-schildern oder in Geschäften: Überall hängen indianische Bilder, Schmuckstücke und andere Artefakte, auf denen berühmte Häuptlinge, Krieger oder heilige Gegen-stände und Tiere abgebildet sind. Vor ein paar Tagen habe ich zudem in der lokalen Zeitung gelesen, dass ein Mann ab sofort einen Kurs für Kinder anbietet, in dem sie traditionelles Pfeil- und Bogenschießen vom Pferderücken aus lernen können.
Es gibt aber anscheinend auch Menschen, die andere Ansichten vertreten: Gestern unterhielt ich mich mit einem 42-jährigen Indianer über Traditionen und Sprache. Der Mann meinte nur lachend: „Ich will nicht zurück zu den alten Traditionen. Warum sollte ich Kühe melken und Mais anpflanzen, wenn ich heute alles im Supermarkt kaufen kann?“

Sonntag, 26. August 2007

Die Freizeit

Die freie Zeit, die uns hier zur Verfügung steht, hält sich stark in Grenzen. Ein normaler Arbeitstag endet frühestens gegen 19:30 Uhr. Wenn die Schule übernächste Woche wieder anfängt, ist das Main sogar bis 20:00 Uhr geöffnet! Die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, die einem danach bleiben, halten sich demnach in Grenzen: zunächst einmal wie ein nasser Sack ins Sofa fallen und die Füße hochlegen, danach warten, dass einem jemand in den Hintern tritt, um vom Sofa wieder runter zu kommen, anschließend duschen, essen und TV gucken. Oder die harte Tour: erst joggen gehen und dann duschen und essen und TV gucken. In Eagle Butte gibt es einen gepflegten Sportplatz mit großer Laufbahn, die sich prima dazu eignet, um mit jedem Schritt mehr eine Sorge weniger zu haben. Egal, wie kaputt man ist: Joggen ist auch hier im Rez die beste Medizin!
Natürlich gibt es Alternativen. Da ist zum einen Dairy Queen, wo es das beste Eis der Welt gibt. Oder man geht Essen im etwas nobleren Diamond A, einem „Restaurant“, das in Deutschland eher einem größeren Imbiss mit vielen Sitzplätzen entsprechen würde. Besonders beliebt aber ist star gazing: Ins Auto setzen, in die Prärie fahren, irgendwo anhalten, aussteigen, Sterne gucken und dummes Zeug labern (oder die vollendete Version: mit einem Eis vom Dairy Queen Sterne gucken und kein dummes Zeug labern). Nirgendwo sind die Sterne schöner als hier!!

Damit uns nach dem neuen Arbeitsplan weiterhin zwei freie Tage erhalten bleiben, hat jeder Volontär während der Woche jeweils einen Tag frei. Wir haben unseren freien Tag jedoch in zwei halbe Tage unterteilt. Hat man vormittags frei, bedeutet das: lange schlafen und Dinge erledigen. Hat man nachmittags frei, heißt dies: ein Nickerchen machen und Dinge erledigen. Dinge erledigen wiederum bedeutet: Wäsche waschen, fernsehen, zur Bank oder Post gehen, lesen, telefonieren, im Netz surfen und RELAXEN. Außerdem habe ich mir ein – noch nicht fahrtüchtiges - Fahrrad besorgt, damit ich unabhängig bin und das Rez eigenständig erkunden kann. Sobald ich das Ding zum Laufen gebracht habe, werde ich mich auf große Reservatstour begeben und endlich mal Bilder machen, die ich dann natürlich auch hochladen werde.

Der Sonntag gehört uns allen. Das bedeutet: Ausflüge machen! Leider kommt man an einem Tag in der Prärie nicht weit. Die Ortschaften inner- und außerhalb des Rez sind weit verstreut und man muss ewig fahren, um das nächste Haus zu sehen (und noch weiter, um in die nächste „Stadt“ zu kommen). Ich jedenfalls habe hier jegliches Distanzgefühl verloren. Man kann über eine Stunde geradeaus fahren und befindet sich immer noch im Reservat!
Dennoch gibt es auch sonntags Möglichkeiten, schöne Dinge zu erleben. Heute zum Beispiel haben wir an nur einem Tag wilde Mustangs besucht, die Sitting Bull–Gedenkstätte besichtigt und uns am Missouri River gesonnt.

Große Wochenendausflüge sind wegen der neuen Öffnungszeiten des Mains nun nicht mehr möglich. Zum Glück konnte ich an meinem ersten Wochenende noch eine große Tour miterleben: Wir sind den ganzen Tag in den Black Hills gewesen, haben Mount Rushmore und die Crazy Horse-Gedenkstätte besucht, haben abends auf einem Rodeo–Dance mit Cowboys getanzt und anschließend die Nacht in einem Motel verbracht.
Dennoch: Wer feiern will, ist hier fehl am Platz. Die Rodeos und die anschließenden Tanzveranstaltungen sind sicherlich eine gute Gelegenheit zur Party im Wild West–Stil, doch ist die Rodeo-Saison fast vorbei. Im Reservat selbst ist es uns Volontären strengstens verboten, Alkohol zu trinken oder zu rauchen. Diskotheken gibt es in der ganzen Prärie nicht, höchstens ein paar Kneipen. Doch auch die Indianer wissen sich die Abende schön zu gestalten: Gestern Abend war im Kulturzentrum ein Rock-Konzert :-)) Die Band war verdammt gut! Leider hat sie, nachdem wir gekommen sind, gerade Pause gemacht, sodass wir nur zwei Songs mitbekommen haben. Und wenn Indianer eine Pause machen, muss man geduldig sein… ;-) Und leider, leider waren die anderen Mädels zu müde, sodass wir während der Pause (nachdem wir etwa eine halbe Stunde darauf gewartet haben, dass es weiter geht) nach Hause gegangen sind.

Da ich erst zwei Wochen hier bin, kann ich natürlich noch nicht allzu viel zur Arbeit und Freizeit sagen. Aber um Euch einen groben Eindruck zu verschaffen, dürfte dies hier reichen. Also dann macht’s gut, und würdigt Eure freie Zeit!

Donnerstag, 23. August 2007

Die Arbeit

Die Arbeit im Main lässt sich mit einem Wort kaum beschreiben. In diesem Job fungiere ich gleichzeitig als Erzieherin, Lehrerin, Sozialpädagogin, Köchin, Putzfrau, Lageristin und Gärtnerin. Dies erfordert ein hohes Maß an Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und vor allen Dingen: starke Nerven. Wer dies nicht mitbringt, wird es sich wohl spätestens hier aneignen. Hinzu kommt die Fähigkeit zur Teamarbeit, da man sich mit den anderen Volontären arrangieren muss. Sympathie ist da unerlässlich.

Arbeitsbeginn ist um 9:00 Uhr. Vormittags wird geputzt und im Garten oder Lagerhaus gearbeitet. Sowohl das Main Youth Center als auch das Teen Center direkt nebenan müssen ständig sauber gehalten werden. Das bedeutet tägliches Putzen von Bädern, Küchen und Aufenthaltsräumen. Das Reinigen unserer privaten Räume im Main Youth Center sollte dabei nicht während der Arbeitszeit erfolgen, sondern erst nach Feierabend oder am Wochenende.
Das Main betreibt einen riesigen Garten, in dem sowohl die Kids als auch die Volontäre an Saat und Ernte beteiligt sind. Im Teen Center befindet sich zudem eine große Lagerhalle mit zwei Etagen. Hier wird alles aufbewahrt, was Firmen und private Haushalte aus dem ganzen Land spenden. Man glaubt es kaum, wie spendierfreudig die Amis sind! Unmengen an Spielsachen, Kleidung, Babynahrung und -zubehör, elektronischen Geräten, vor allem aber schulischem Zubehör, finden regelmäßig ihren Weg ins Reservat. Jede Lieferung wird von uns in Regale einsortiert. Die Verteilung der Spenden läuft über den so genannten Family Service: Mit einem jährlichen Beitrag von zwanzig Dollar können sich hier finanziell benachteiligte Familien registrieren und anschließend eine Liste mit dringend benötigten Utensilien abgeben. Eine Angestellte aus dem Teen Center kümmert sich daraufhin um die Verteilung der Waren. Da in zwei Wochen das neue Schuljahr beginnt, haben wir momentan zusätzlich massenhaft Schulzubehör erhalten, welches in der Turnhalle des Teen Center gelagert wird. Hier können sich die Schulkinder demnächst frei bedienen und sich an Rucksäcken, Stiften, Blöcken und sonstigem Material erfreuen.
Zwischen 11:30 Uhr und 12:30 Uhr haben wir Mittagspause, die unsere knurrenden Mägen mit Freude (er)füllt. Anschließend werden im Activity Room Tische und Stühle für die Kids aufgestellt. Die Kleinen stehen meist jetzt schon ungeduldig vor der Tür und drängeln sich alle vor den Fenstern. Um 13:00 Uhr werden die Pforten geöffnet. Jedes Kind muss sich mit Name, Alter, Geburtsdatum und Telefonnummer in eine Liste eintragen lassen. Diese Prozedur macht richtig Spaß, da man sich immer wieder aufs Neue an den Nachnamen der Kinder erfreut. Namen spielen seit jeher bei den Indianern eine große Rolle, doch ich wusste nicht, dass die Nachkommen noch heute solche schöne, manchmal aber auch sehr kuriose Namen tragen. Hier einige Beispiele: One Feather, Red Tomahawk, High Elk, Blackbird, Iron Hawk, Red Bear, Black Bear, Four Bear, Bear Cook, Brown Otter, Hollow Horn, Two Dogs, Red Dog, Eagle Chasing, Gray Eagle, Fast Horse, Buffalo, Runs After, Badwarrior, Killed Two Men (!!),…
Die Anzahl der Kids ist stets unterschiedlich. Letzte Woche Dienstag waren es 41, während es heute nur zehn waren. Die Altersgrenze ist in der Regel zwischen 5 und 16 Jahren, die meisten Kinder sind aber zwischen 8 und 12. Sie kommen zum größten Teil aus zerrütteten und verarmten Familien, die oft von Alkoholismus oder Kindesmissbrauch gekennzeichnet sind. Glückliche Kinder mit geordneten Familienverhältnissen tauchen hier eher selten auf, da deren Eltern es nicht zulassen, dass sich ihr Nachwuchs mit den unerzogenen Kindern herum treibt.
Manieren fehlen hier in der Tat des öfteren: Sonntag haben acht Mädels im Garten sämtliche Karotten aus der Erde gerissen und freudig überall verteilt (was für uns zusätzliche Arbeit am Wochenende bedeutete…), während man neulich Spaß daran entdeckte, Prinzessinnen-Kostüme die Toilette runter zu spülen… Als Konsequenz gibt es bei schwerwiegenderen Zwischenfällen wie diesen ein zweiwöchiges Main-Verbot, was den Kindern meist schwer zu schaffen macht. Aber ob sie aus ihrer Strafe auch lernen, bezweifle ich noch…

Sobald wir ein auffälliges Verhalten bemerken, welches ein Hinweis auf Missbrauch oder Vernachlässigung sein könnte, müssen wir einen Bericht schreiben und diesen weiterleiten. Daraufhin wird entschieden, ob das Sozialamt eingeschaltet wird. Auffälliges Verhalten in diese Richtung kann sich z. B. darin äußern, dass ein Kind beim Puppenspiel den betrunkenen Vater nachspielt. Auch gemalte Bilder können manchmal einiges verraten. Ich selbst habe diesbezüglich noch nichts erlebt. Es kam aber schon vor, dass sich mir ein Mädchen weinend um den Hals warf, weil es seine verstorbene Großmutter so sehr vermisst und nun niemanden mehr hat, der für es da ist. Das ist hart und man muss aufpassen, nicht selbst in Tränen auszubrechen.

Im Großen und Ganzen besteht unsere Aufgabe darin, mit den Kindern zu spielen, zu malen, zu basteln oder zu lesen. Für Letzteres haben wir eine eigene, kleine Bibliothek, die stets gerne genutzt wird. Draußen gibt es einen Spielplatz, auf dem sich täglich mindestens ein Kind bei Rumtoben den Kopf stößt oder die Knie aufschürft. Es ist auffällig, wie sehr sie es anschließend genießen, umsorgt zu werden.
Um 16:00 Uhr begeben sich immer zwei Volontäre ans Kochen. Die Küche schließt sich direkt an den Activity Room an, sodass sich die Kinder durch ein großes Fenster ihre Teller abholen können. Leider erlebt man nur allzu oft, dass fast alles Essen wieder abgegeben wird und anschließend im Müll landet. Beliebt sind Pizza, Kuchen, Süßigkeiten und Maisrot. Unbeliebt ist – oh Wunder! – alles Gesunde. Es ist also etwas deprimierend, wenn man eine Stunde lang Essen zubereitet und anschließend über die Hälfte davon wieder entsorgen darf. Wir selbst essen nur dann zusammen mit den Kindern, wenn etwas für uns übrig bleibt, was jedoch eher selten ist. Daher müssen wir uns hier weitgehend selbst versorgen. Nach dem Essen müssen die beiden „Köche“ spülen, während die anderen Volontäre weiter mit den Kindern spielen. Der Küchendienst alleine beansprucht täglich mindestens drei Stunden!
Um 19:00 Uhr wird das Main geschlossen, und die Kids werden abgeholt oder machen sich zu Fuß auf den Heimweg. Danach werden die Küche, der Activity Room, die Korridore und die Bäder der Kinder gefegt, gewienert und geschrubbt. Feierabend ist also frühestens um 19:30 Uhr, oft sogar noch später.

Freitagvormittag ist fund raising ist angesagt: Wir gehen auf die Straßen und sammeln Spenden oder verkaufen auf unserem Farmer´s Market das Gemüse aus unserem Garten (soweit es nicht irgendwelche kleinen Teufel in der Gegend verteilt haben…). Ich hätte nie gedacht, dass es Spaß machen kann, zu zweit mitten auf einer Kreuzung zu stehen, bewaffnet mit einer Spendendose und einem riesigen Umhängeschild mit den Worten „Please support the Main“! Ich hatte zuvor die Befürchtung, es sei peinlich, betteln zu gehen. Aber im Gegenteil! Es ist ja nicht für uns, sondern für die Kinder hier! Da wir vor einem Stoppschild standen, musste zwangsläufig jedes Auto anhalten, und fast jeder Fahrer kurbelte das Fenster runter und unterhielt sich mit uns. Die Menschen hier sind unglaublich nett!! Selbst diejenigen, die nichts spenden wollten/konnten, entschuldigten sich dafür oder schenkten uns einfach nur ein Lächeln. Das Interessante aber war: Die reichen Leuten mit den teuren Autos fuhren stur an uns vorbei, ohne uns eines Blickes zu würdigen (vor allen Dingen die Weißen), während aus den schäbigsten Karren stets ein Dollarschein gereicht wurde, inklusiver netter Worte und einem Lächeln. Aber so ist es wahrscheinlich überall auf dieser materialistisch geprägten Welt: Die, die selbst nicht viel haben, geben, und die, die haben, wollen mehr…. :-( Ingesamt haben wir jedenfalls an diesem Freitag in nur zwei Stunden auf der Kreuzung über 90 Dollar eingenommen!! :-)

Im vergangenen Jahr war das Main nur montags bis donnerstags geöffnet, doch das wird sich in Zukunft ändern: Das Verhalten der Kinder ist in letzter Zeit äußerst auffällig geworden, weswegen sie wieder mehr beschäftigt werden sollen. Deswegen hat man beschlossen, dass das Main – so wie früher – auch freitags von 13:00 bis 19:00 Uhr und samstags von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet werden soll. Für die Kinder ist das sicherlich eine Bereicherung, wissen doch die meisten von ihnen mit ihrer Zeit im Reservat nichts anzufangen. Für die Volontäre bedeutet dies jedoch mehr Arbeit. Aber sind wir nicht wegen der Kinder hier…?

Insgesamt macht mir die Arbeit hier trotz aller „Strapazen“ Spaß. Besonders die Beschäftigung mit den Kindern ist sehr erfüllend. Am Anfang wurde ich bloß skeptisch beäugt oder grimmig angestarrt. Aber es dauerte nicht lange, bis sich die ersten Kinderarme um meinen Hals legten. Ich frage mich oft, was die Kids wohl machen würden, wenn es das Main nicht gäbe…

Sonntag, 12. August 2007

Nichts für Weicheier

Wer hier wohnt, muss sich vor allen Dingen eins: abfinden!

-> Und zwar damit, dass es im Main kein warmes Wasser gibt. Wer also ein Warmduscher ist, muss jedesmal zum Warmduschen nebenan ins Teen Centre gehen.

-> Auβerdem teilt man sich zu zweit ein kleines Zimmer mit Etagenbett, welches bei der kleinsten Bewegung dermaβen quietscht, dass sich einem die Zehennägel aufkringeln (ganz zu schweigen davon, dass der Eine jedesmal wach wird, wenn der Andere seine Schlafposition ändert). Da jedoch alle andern Volontäre nach und nach wieder abreisen werden, kann sich die Platzsituation nur zum Positiven verändern.

-> Die Badezimmertür lässt sich nicht abschlieβen, weswegen man sich auf Klopfzeichen verlassen muss (was aber auch nicht immer funktioniert, was sich des öfteren durch Frauengekreische bemerkbar macht) ;-))

-> Letzten Winter ist das Heizsystem zusammen gebrochen, und niemand kann mir sagen, ob mich das gleiche Übel ereilen wird... Aber bis dahin ist ja noch ein Weilchen.

-> Die Waschmaschine ist kaputt. Das heiβt, ich muss zum Waschen immer in den Waschsalon latschen, zahlen, warten und zurücklatschen.

-> Hier wimmelt es von Mücken, die scheinbar nichts Besseres zu tun haben, als Menschen zu attackieren. Wir sind übersät mit roten Beulen, die nicht nur unschön aussehen, sondern ebenso unschön jucken. Die Leute erzählen, dass es hier schon ewig keine solche Mückenplage mehr gegeben hat.

-> Kontaktlinsenträger wie ich würden hier in der Prärie ihre sonst so praktischen Linsen im wahrsten Sinne des Wortes am liebsten in den Wind schieβen! Denn der ist hier extrem stark und pustet einem die Dinger glatt aus den Augen...

Trotz alledem geht es mir gut, und ich beginne langsam, mich einzuleben. Obwohl wir uns hier im absoluten Nirgendwo befinden (ein Volontär traf den Nagel auf den Kopf: "It`s a prairie prison."), löst die endlose Weite eine warme Zufriedenheit in mir aus. Bereits gestern auf dem Weg hierhin hat sie mich verschlungen und wird mich wohl auch so schnell nicht mehr loslassen....

The new World

Die Reise

Meine Aufregung waehrend der letzten Tage vor der Abreise kann ich nicht in Worte fassen und werde es auch gar nicht erst versuchen. Doch sobald man sich am Flughafen auch von seinen letzten Lieben mit Traenen in den Augen verabschiedet hat und sich zum Check-In begibt, betritt man bereits die andere Welt. Etwas ernuechternd ist es allerdings, wenn einer der Sicherheitsbeamten fragt, ob man im Muenchener Hofbraeuhaus gewesen sei und diese Frage mit der Erklaerung rechtfertigt, man sehe schliesslich aus wie eine Kampftrinkerin. Wie bitte???? Wir haben zwar einen Abend zuvor meinen Abschied ein wenig gefeiert, aber sooo schlimm sah ich nun auch wieder nicht aus…?!?!!
Nach der elenden, Flughafen-typischen Warterei sassen wir dann endlich puenktlich und abflugbereit im Airbus und wollten gerade starten, als der Pilot in einer Durchsage verkuendete, dass ein Auto (!!) in unser Triebwerk (!!) gefahren sei und wir nun wegen eines Motorschadens nicht starten koennten. Wie selten daemlich ist das denn?? Also mussten wir ueber zwei Stunden im kaputten Flieger warten und schliesslich in ein anderes Flugzeug umsteigen. Mit ueber drei Stunden Verspaetung ging es dann endlich los.
Natuerlich habe ich in Denver, Colorado, meinen Anschlussflug nach Pierre, South Dakota, verpasst und verbrachte meine Nacht in einem sehr noblen Hotel (von United Airlines bezahlt). Gestern nahm ich dann die Maschine um 12.45 Uhr nach Pierre. Naja, “Maschine” ist wahrscheinlich ein wenig uebertrieben. Es war ein Miniflugzeug, in das gerade mal 19 Passagiere passten und welches mich an ein Militaerflugzeug erinnerte. DAS war ein Erlebnis! Herrlich! Die Aussicht! Der Laerm! Die Enge! Es war fantastisch! Viel besser als ein riesiger, klimatisierter, leiser Airbus mit TV und Boardpersonal! :-)
Der Flughafen in Pierre war einfach nur suess, anders kann man ihn nicht beschreiben. Ein kleines Holzhaus, that`s it. :-) Dort wurde ich von Scott, 52, der ebenfalls ein Volontaer im Main ist, abgeholt. Nachdem wir in Pierre, der Hauptstadt von South Dakota, Fast Food (was sonst?) gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg ins Reservat. Dies bedeutet: 90 Meilen durch die Praerie. Nichts als endlose Weite, blauer Himmel und gelbes Gras. Auf dem Highway kommen einem ab und zu Trucks und Biker entgegen. Scott erzaehlt, dass diese Woche hier in der Naehe ein riesiges Bikertreffen gewesen sei, mit 300.000 Teilnehmern. Wohlbemerkt: South Dakota hat 400.000 Einwohner….! Einmal fahren wir an ein paar Haeusern vorbei und Scott erklaert, dass dieser “Ort” sogar auf der Landkarte vermerkt sei!
Irgendwann schimpft Scoot: “Shit, the police!” Ich schaue in den Rueckspiegel und sehe, dass uns ein Polizeiauto verfolgt, unauffaellig zunaechst. Doch es dauert nicht lange, bis das Blau- (und Rot-) Licht angeht und wir rechts ranfahren muessen. Ich komme mir vor wie im Film, wo die Typen mit Drogen oder gefesselten Menschen im Kofferraum angehalten werden und ebenso vor sich hinfluchen, wie Scott es gerade tut. Ich derweil freue mich wie ein kleines Kind :-D Nachdem Scott 85 Dollar fuer zu schnelles Fahren belchen musste, fahren wir weiter. Und irgendwann – es scheint wie eine Ewigkeit – kommen wir in Eagle Butte, dem Zentrum vom Reservat, an.




Die Ankunft



Ich sehe eine Tankstelle, Fast Food – Restaurants, Shops, Supermaerkte, einen lustigen Wasserturm, in dem Wasser gespeichert wird (die stehen hier ueberall rum), bunte Haesuer - und keine Menschenseele. Wir halten an einem Supermarkt und kaufen ein paar Dinge fuer mich ein. Der Laden erinnert an die englischen ASDA – Supermaerkte, nur kleiner und schaebiger. Inwiefern hier alles teurer ist, kann ich noch nicht sagen, da ich noch kein Gefuehl fuer den US-Dollar habe. Jedenfalls gibt es auch hier – wie in England – nur weiches Toastbrot…. :-(
Es dauert nicht lange, und wir halten vor zwei relative grossen Gebaeuden: Rechts das Youth Centre “The Main” und links daneben der 2005 erbaute Teen Centre. Ich werde wie alle anderen Volontaere im Main wohnen. Als ich es betrete, ueberkommt mich die absolute Reizueberflutung: Ich lerne auf einen Schlag die restlichen fuenf Volontaere neben Scott und mir kennen: zwei deutsche Maedels, ein US – Junge und ein US – Maedchen und zwei Maedels aus England, alle zwischen 19 und 25 Jahren alt. Das Main hatte bis dato noch nie so viele Volontaere hier! Morgen kommt sogar noch eine Gruppe mit zehn Leuten, die fuer eine Woche bleibt. Fuer mehr als 18 Leute ist in den beiden Centern auch kein Platz.
Ich springe eben unter eine kalte Dusche und weiter geht`s. Wir fahren alle auf ein Rodeo (im Autodradio lauft uebrigens Falcos “Amadeus”!! Schon in England war der erste Song, den ich im Radio gehoert habe, ein Deutscher: “99 Liftballons” von Nena! Was hat das wohl zu bedeuten….?). Und schon wieder habe ich das Gefuehl, in einem Film zu sein: Eine Art Arena voller (ueberwiegend weisser) Zuschauer, die die Verkoerperung des Cowboyklischees darstellen und unzaehlige Reiter im Westernoutfit auf wunderschoenen Appaloosas, Mustangs und anderen Pferden. Die Show ist aufregend, die Sturze sind spektakulaer und mehr als einmal halten alle die Luft an, um anschliessend in tobenden Applaus auszubrechen. Das Programm ist vielfaeltig: von Rodeo auf Pferden und Rindern ueber das Einfangen von Kaelbern mit Lasso oder blosser Hand vom Pferd stuerzend bis hin zum sogenannten “Barrel Race”, bei dem ein durch drei Oelfaessern markiertes Dreieck so schnell wie moeglich umritten werden muss. Also Action pur. Wobei sich mir manchmal der Magen umdreht, wenn ich mit ansehen muss, wie die Pferde stuerzen oder in Panik gegen den Zaun rennen…..
Ja, das war also mein erster Tag im Res. Genug wilder Westen war`s allemal. Dennoch: Obwohl ich mich mitten in einem Indianerreservat befinde, habe ich kaum Indianer gesehen. Auch Eagle Butte erinnert nicht wirklich an die Vorstellungen, die man gemeinhin von Indianerreservaten hat. Aber genau deswegen bin ich ja hier: Um die Wahrheit kennenzulernen! Und die wird mich wohl noch oefter ueberraschen…..